Maske eines Surhebel
Manfred Merz
Villingen
1960
Holz
H 26 x B 20 x T 14,5 cm
Deutsches Fastnachtmuseum Kitzingen
Die Fastnacht heißt in Villingen Fasnet, die Maske Scheme, die Fastnachter nennen sich Narros. Sie tragen keine x-beliebigen Schemen, sondern festgelegte Schemen-Typen. Die Scheme des „Surhebel“ (= Sauertopf) zeigt das Gesicht eines älteren, vom Leben gezeichneten Mannes. Je nach Betrachtung blickt er spöttisch, griesgrämig oder verbittert auf die Welt und ihre Torheiten.
„Surhebel“-Schemen sind Charakter-Schemen, manche tragen die Gesichtszüge von ehemaligen oder noch lebenden Villinger Bürgern. Wenn der Schemen-Schnitzer nach einem Vorbild arbeitet, versucht er dieses nicht zu idealisieren, sondern ihm individuelle Züge zu geben. Das setzt großes Können des Bildhauers voraus. Manfred Merz wurde in Villingen als Sprössling einer Künstlerfamilie geboren. Sein Weg zum Bildhauer war vorgezeichnet. Sein Lebenswerk umfasst sakrale und profane Kunstwerke, darunter etwa eintausend Schemen.
Die Maske wird im Heimatmuseum Ebern im alten Schlafzimmer seinen neuen Platz auf Zeit finden und hoffentlich für angenehme Träume sorgen.
Foto: Lora-Dana Häger