Gotischer Kirchenraum
Nürnberg (?)
um 1630
Ölfarben auf Holz
H 52,5 x B 43 cm
Kunstsammlung der Diözese Würzburg, Museum Johanniskapelle Gerolzhofen

Das Tafelbild zeigt einen möglicherweise von der spätromanischen Kirche St. Sebald in Nürnberg inspirierten Kirchenraum. An Innenausstattung sind Taufbecken, Empore, Kanzel und ein Seitenaltar zu erkennen. Auf der linken Seite der Wand ist eine Darstellung des Hl. Christopherus, auf der rechten Seite eine prachtvolle Orgel abgebildet. Am Bogen zum Mittelschiff befinden sich Heiligenskulpturen, die beiden oberen Heiligen können als Petrus und Paulus identifiziert werden. Unter ihnen könnte der Hl. Sebald dargestellt sein, als Pilger mit einem Kirchenmodell.
Es macht den Reiz dieses Gemäldes aus, dass es sich in Gerolzhofen als kunsthistorisches Dokument hervorragend in die gotische Architektur der Johanniskapelle an der Seite des Steigerwalddoms einfügt. Es gibt dabei einen Blick in einen sakralen Raum, wie wir ihn heute nicht mehr antreffen.
Der „Fremdgänger“ begibt sich nun auf eine Zeitreise in die Kunsthalle Schweinfurt und trifft dort auf das Informel: Georg Meistermann hat in St. Kilian das größte abstrahierende Kirchenfenster in Deutschland geschaffen.
Foto: Abt. Kunst der Diözese Würzburg, Thomas Obermeier