Zur Redoute

Holzstich nach einer Zeichnung von Fritz Bayerlein
aus: Die Gartenlaube – Illustrirtes Familienblatt
1902
H 31,7 x B 46 cm
Deutsches Fastnachtmuseum Kitzingen

Zwei Damen im Schlitten erreichen eine Einfahrt, hinter der ein Herrenhaus als Ort des Maskenballs, der Redoute, zu vermuten ist. Sie werden begleitet
von einem Harlekin und einem Husaren.

Der Bamberger Maler Fritz Bayerlein war Mitglied der NSDAP, worauf seine Kunst aber nicht schließen lässt. So spielt diese Szene im Barock, als Schlittenfahrten sehr beliebt waren.

Das Ankommen ist also in doppeltem Sinn präsent: einerseits die Ankunft beim Maskenball, andererseits die Ankunft des Nationalsozialismus.
Im Jüdischen Kulturmuseum ist der Holzstich neben einem hebräischen Kalender aus dem Jahr 1759 ausgestellt. In diesem ist der Feiertag „Fastnacht“ genannt. Möglicherweise wurden jüdische Händler und Reisende so auf närrisches oder ausgelassenes Treiben aufmerksam gemacht.


Foto: Deutsches Fastnachtmuseum Kitzingen