Kammmuschel

Praechlamys reticulata v. Schlotheim 1820
Oberer Muschelkalk
Anisium - 242-247 Millionen Jahre vor heute
Platte H 90 x B 60 mm, Muschel H 45 x B 40 mm
Museum Terra Triassica, Euerdorf

Die Kammmuschel immigrierte während der Triaszeit von der Tethys, dem Urzeitmeer in das damalige mitteleuropäische Muschelkalkmeer und erreichte vor etwa 242 Millionen Jahren auch das Gebiet des heutigen Unterfranken. Sie kommt im Oberen Muschelkalk nur in einem Schichtbereich
von wenigen Metern vor und wird als sog. Leitfossil zur genaueren Einordnung der in einem Aufschluss anstehenden Schichten genutzt. Ihre
wesentlich jüngere Verwandte, die atlantische Jakobsmuschel, wurde in Form der rechten Schalenhälfte das Erkennungszeichen der Jakobspilger.
Diese pilgerten nach Santiago de Compostela, dem Ort, der seit dem späten 9. Jahrhundert Grabstätte des heiligen Jacobus und bis heute einer der
bedeutendsten Wallfahrtsorte des Christentums ist.

Die Muschel wird im Kirchenraum vor dem ehemaligen Altar der Johanniskapelle präsentiert. Sie befindet sich somit in relativer Nähe zur Figur des Hl. Jakobus d.Älteren im Eingangsbereich, der als Patron der Pilger gilt.


Foto: Museum Terra Triassica, Martina Wilm-Kiesel