Brief von Ludwig Straus an Anna Weißenberger
1948
handschriftliches Manuskript
H 22 x B 16 cm
Jüdisches Kulturmuseum Veitshöchheim
Ludwig Straus wurde 1899 in Veitshöchheim als Sohn von Samuel und Pauline Straus geboren. Mindestens seit dem Jahr 1700 lebte die jüdische Familie Straus in Veitshöchheim.
Ludwig nahm am 1. Weltkrieg teil und war Mitglied der Turngemeinde Veitshöchheim. 1936 wanderte er nach New York aus, wo er heiratete. Noch in den 1950er Jahren lebte Ludwig - wie auch seine Schwester Meta - in New York. Nach 1948 kamen mehrere Briefe von Ludwig Straus an Anna Weißenberger in Veitshöchheim an, in denen Ludwig von seinem täglichen Leben in Amerika erzählt. Mit keinem Wort erwähnt er die Deportationen und den gewaltsamen Tod seiner Schwester Jenny Baumblatt, ihres Mannes Julius und der Töchter Lore und Sabina.
Im Ausstellungskontext der „Narrenfreiheit“ und ihrer Gefährdung durch totalitäre Regime fügt sich der Brief eines jüdischen Verfolgten, der aus
dem Dritten Reich in die Neue Welt entkommen ist, ebenso nachdenklich wie informativ ein.
Foto: Jüdisches Kulturmuseum Veitshöchheim