„Emma und Andreas“

Christoph Brech
2009
Holz, Pflaster, Stoff, Pappe, Papier
H 115 x B 80 x T 90 cm (Sessel)
Kunsthalle Schweinfurt

Christoph Brech ist bekannt für seine Arbeiten, die sich mit den Themen Zeit, Erinnerung, Identität und Vergänglichkeit befassen. In seiner Installation „Emma und Andreas“ setzt sich der Künstler mit seiner eigenen Familiengeschichte auseinander. Um einen Lesesessel sind auf dem Boden stehende, leicht geöffnete Bücher angeordnet.

Wie stark Lektüre und Sessel miteinander verbunden sind, zeigt sich erst bei genauerem Hinsehen. Bei den Büchern handelt es sich um eine medizinische Fachbibliothek, das Möbelstück weist starke Gebrauchsspuren auf: Die Armlehnen wurden notdürftig mit Pflastern repariert. So wie Lektüre und Lesesessel zusammengehören, waren auch die Großeltern des Künstlers über viele Jahre miteinander verbunden. Bücher und Sessel können in ihrer Konstellation gewissermaßen als „Porträts“ der Großeltern Emma und Andreas verstanden werden.

Beim Durchstreifen der Aschacher Räume fügt sich die Installation von Christoph Brech auf den ersten Blick harmonisch ein und sorgt doch schnell für Irritation. Mit der Zeit scheint sich ein Dialog mit den ehemaligen Bewohnern des Schlosses zu ergeben.


Foto: Peter Leutsch